
Was ist Lyrik?
Was genau ist Lyrik? Und was ist keine?
Wir sprechen im Wesentlichen von Gedichten, also in der Regel von kurzen Texten, meist in Versform, in einer besonderen, bildreichen und klangvollen Sprache. Die Definitionen sind aber nicht so wichtig, es gibt auch Prosagedichte oder Versromane. Interessanter ist vielleicht die Frage: was kann die Lyrik? Sie kann (auf knappstem Raum) eine ganze neue Sicht auf scheinbar Vertrautes ermöglichen – und damit Empathie und Erkenntnis fördern. Sie ist ein sehr sinnlicher Genuss, sie lässt die Sprache leuchten, sie ist Musik. Sie kann auch ein einprägsamer Begleiter durch das Leben und die Lebenslagen sein.
Welche Angebote gibt es für Erwachsene? Welche für Kinder und für Jugendliche?
Wir richten etwa 45 Lesungen im Jahr aus, laden Dichterinnen und Dichter aus verschiedenen Ländern ein, die ihre Gedichte vorstellen; es gibt auch Diskussionsveranstaltungen. Für Kinder und Jugendliche haben wir Kreativ-Workshops konzipiert, die an Schulen durchgeführt werden. In der Bibliothek kann jeder stöbern. Außerdem publizieren wir selbst in verschiedenen Reihen.
Was ist ein nächstes großes Projekt, auf das Sie sich besonders freuen?
Im Dezember wird der aus der Ukraine stammende und in Deutschland lebende Dichter Yevgeniy Breyger eine »Münchener Rede zur Poesie« halten, die auch gedruckt wird; ich bin darauf sehr gespannt!
Welchen lyrischen Nachwuchs möchten Sie den schönerlesen-Leser:innen ans Herz legen?
Anna Hetzer oder Sibylla Vričić Hausmann, Simone Lappert oder Sirka Elspaß. Oder viele andere, die man zum Beispiel im »Jahrbuch der Lyrik« entdecken kann – oder auch bei uns im Programm.