Health Upgrade
Wir sprachen mit Alina Walbrun, angehende Ärztin, die Medizin endlich verständlich machen und gerade junge Menschen empowern möchten, ihre Gesundheit in die eigenen Hände zu nehmen. Mehr als 250.000 Menschen folgen ihrem Instagram-Account @docalina.
Alina, was hat Dich dazu inspiriert, „Health Upgrade“ zu schreiben, und warum richtet es sich speziell an die Gen Z?
Meine Vision und meine Leidenschaft sind es, ganzheitlich und daher auch präventiv zu denken. Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder von uns so einiges dazu beitragen kann, um gesünder, länger und glücklicher zu leben. Und genau deshalb versuche ich durch meine Videos, Hacks und Tipps auf den sozialen Medien Menschen dazu ermutigen, neue Routinen zu etablieren oder neue Dinge in ihren Alltag zu integrieren, damit sie langfristig gesund bleiben. Vor diesem Hintergrund – und auch basierend auf vielen Fragen, die mir von meiner Community immer wieder gestellt werden – ist dieses Buch entstanden.
Du bist sehr aktiv auf Social Media. Wie hat Deine Online-Präsenz Deine Arbeit als Autorin beeinflusst?
Meine Community stellt mir immer viele Fragen. Dadurch habe ich schnell gemerkt was meiner Generation auf dem Herzen liegt und was die sogenannten Pain Points sind. Deshalb habe ich auch angefangen, meine Routinen, Tipps und Tricks auf den sozialen Medien zu teilen - und irgendwann entstand natürlich die Idee zu meinem Buch.
Und wie gehst Du mit der Verantwortung um, als Gesundheitsvorbild für junge Menschen zu dienen?
Ich gebe ja in diesem Sinn keine medizinische Beratung, sondern lediglich Tipps, wie man seinen Alltag gesünder gestalten kann. Ganz wichtig ist dabei natürlich, dass man selbst Interesse an den Themen hat, damit man immer up to date ist, was die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Studienlagen betrifft.
Welche Rolle spielt Social Media Deiner Meinung nach in der Gesundheitsaufklärung für junge Menschen?
Eine immer größere. Viele haben immer noch dieses ‚Götter in Weiß‘-Denken - und so manch einer traut sich einfach nicht, mit vermeintlich ‚belanglosen‘ aber auch anderen gesundheitlichen Themen, zu einem Arzt zu gehen. In unserer Generation haben soziale Meiden aber einen hohen Stellenwert, daher sind sie eine gute Plattform, um eine Brücke zwischen der Medizin und jungen Menschen zu schlagen.
Was sind die größten Gesundheitsherausforderungen, denen sich Deiner Meinung nach die Gen Z stellen muss?
Hauptsächlich den Volkskrankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen, die durch unseren westlichen Lebensstandard begünstigt werden. Ein weiterer Punkt ist, dass - auch durch die schnelllebige Welt / Arbeitswelt - psychische Erkrankungen zunehmen. Es gibt viele Themen, die ich sehr relevant finde. Besonders beschäftigt mich aber die Prävention von Krankheiten, da man schon durch kleine Veränderungen im Alltag Volkskrankheiten beeinflussen kann und dadurch langfristig gesünder leben kann. Wenn ich mich aber auf ein Themengebiete festlegen müsste, dann wären es Darmgesundheit und Langlebigkeit.
In Deinem Buch sprichst Du auch über mentale Gesundheit. Warum ist dieses Thema besonders wichtig für die Gen Z?
Wir leben ja in einer extrem schnelllebigen Kultur - und das ist natürlich auch den sozialen Medien geschuldet. Da hat man oft gar nicht mehr die Kapazität, Dinge zu verarbeiten. Daher sind psychische Erkrankungen auf dem Vormarsch und jeder sollte versuchen, sich damit auseinanderzusetzen.
Welche einfachen Änderungen im Lebensstil kannst Du jungen Menschen empfehlen, um ihre allgemeine Gesundheit zu verbessern?
Da gibt es ein paar einfache Hacks. Und wenn man die zur täglichen Routine werden lässt – ähnlich wie das Zähneputzen –, ist schon viel gewonnen. Allerdings sind solche Änderungen sehr individuell und für jeden ist etwas anders sinnvoll. Das können Sport- oder Essensroutinen sein oder auch Sport etc. Wie zum Beispiel, dass man auf seinen Zuckerkonsum achtet, das Handy eine Stunde vor dem Schlafen nicht mehr benutzt oder sich sein Sportoutfit schon abends bereitlegt, um den inneren Schweinehund morgens leichter zu besiegen oder die Sportsachen einfach mit auf die Arbeit nimmt. Auch bewusste Kältereize beim Duschen oder Eisbaden können beispielsweise unser Nervensystem positiv beeinflussen.
Im Winter neigen viele Menschen dazu, kränklicher zu werden. Was sind Deine Top-Tipps, um gesund durch die kalte Jahreszeit zu kommen?
Ich halt viel davon, den Vitamin-D-Spiegel regelmäßig beim Arzt kontrollieren zu lassen und in den meisten Fällen auch zu supplementieren. Zudem sollte man viel Gemüse in seinen Speiseplan einbauen. Mein Tipp: Im Winter zu regionalem Gemüse greifen oder, wenn es das Lieblingsgemüse nicht frisch gibt, Tiefkühlgemüse, das enthält oft mehr Nährstoffe. Und, auch ganz wichtig: Ausreichend trinken, um auch bei trockener Heizungsluft die Schleimhäute zu befeuchten. Ideal sind laut Studien 30–40 ml pro kg Körpergewicht.
Zum Schluss: Gibt es einen besonderen winterlichen Medizin-Hack, den Du Deinen Lesern und Deinen Leserinnen mit auf den Weg geben möchtest?
Auch im Winter sollte man die Sonne nicht unterschätzen. Auch wenn 15 bis 20 Minuten Sonne ‚ohne’ tanken gut für unseren Vitamin-D-Haushalt sind, sollte man den Sonnenschutz nicht vergessen.