Super-Dad

Ich wollte mal wissen …

Johann, 11 Jahre, hat den beiden Finnen Arttu Unkari und Kai Vaalio zu ihren Super-Dad-Bänden ein paar Fragen gestellt.

Hallo Arttu Unkari, also ich hatte viel Spaß beim Lesen der beiden Super-Dad-Bände. Welche Stelle findest Du am lustigsten? Und was ist das Lustigste, was Dir beim Schreiben passiert ist?

Es ist fast unmöglich, nur eine zu wählen, aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich sagen, am lustigsten im ersten Band finde ich, was passiert, wenn du beschließt, zu schummeln und einen Blick in Kapitel 16 wirfst. Und im zweiten Band lache ich immer noch über die Stelle, in der Oona auf ihren kleinen Bruder aufpassen soll und ihn verliert. Sie tut das Naheliegendste und baut eine Roboterkopie ihres Bruders, um nicht erwischt und bestraft zu werden. In Finnland sind Hörbücher eine große Sache. Am meisten Spaß hatte ich, als ich die Super-Dad-Bücher eingesprochen und sogar Musik für Band drei und fünf komponiert habe!

Wenn ich einen Tag mit Super-Dad verbringen würde, würde ich mit ihm seine Polizei-Fälle lösen. Was würdest Du mit ihm machen?

Wenn ich ehrlich bin, würde ich am liebsten nicht mal eine Minute mit Super-Dad verbringen. Aber wenn ich müsste, würde ich versuchen, das Rätsel zu lösen, wieso er noch nicht von seinem Job gefeuert wurde, obwohl er doch der schlechteste Polizist aller Zeiten ist!

Oonas Dad macht sich ja immer ein Sandwich, ein sogenanntes Dad-Wich. Was isst Du denn am liebsten?

Zufälligerweise macht sich mein Papa auch immer dieses Sandwich! Wer hätte das gedacht? Mein Lieblingsessen ist ein koreanisches Reisgericht namens Bibimbap. Ich habe bisher noch nicht versucht, es auf ein Sandwich zu legen … Vielleicht sollte ich das mal tun.

Wie bist du auf die verrückte Idee mit der „explodierenden Kacke“ gekommen? Ist dir das selbst mal passiert?

Als Lehrer liebe ich es, meinen Klassen vorzulesen. Als ich damit angefangen habe, habe ich Klassiker aus meiner eigenen Kindheit ausgesucht, dann aber schnell gemerkt, dass sie sich nicht mehr so zeitgemäß anfühlten. Die Kinder mochten sie auch nicht so gern wie ich damals. Sie schienen eher Action und Toiletten-Humor zu lieben, also habe ich mit meinen Kolleginnen und Kollegen gescherzt, dass jemand mal ein Buch über explodierende Kacke schreiben sollte, um Kinder zum Lesen zu bringen.

Es war so wie es mit den meisten Dingen im Leben ist: Wenn man gerne hätte, dass etwas gemacht wird, muss man es wahrscheinlich selbst tun. Und so musste ich eben Autor werden, obwohl ich zuvor noch nie darüber nachgedacht hatte, ein Buch zu schreiben.

Und nein, so etwas wie explodierende Kacke ist mir noch nie passiert. Und wenn, würde ich es natürlich nie in einem Interview zugeben.

Der Super-Dad aus dem Buch findet sich ja selbst supercool, was Oona immer auch nervig findet. Was macht einen Super-Dad Deiner Meinung nach aus?

Jeder kann ein Super-Dad sein! Alles, was man dafür tun muss, ist, ganz fest daran zu glauben! Und woran man dafür glauben muss, ist, dass man in allen Hinsichten ein bisschen besser ist als alle anderen. Es schadet übrigens auch nicht, wenn man gerne eklige Sandwiches macht.

Bist Du denn eigentlich ein Super-Dad?

Leider ja. Zu meiner Verteidigung: Mein Vater ist auch einer! Ich werde es nicht offiziell zugeben, aber wenn du die Bücher liest und über ein wirklich entsetzliches Super-Dad-Zitat stolperst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich das schon seit Jahren sage.

Wie fühlen sich Deine eigenen Kinder, wenn Du solche Bücher schreibst – sind sie eher stolz oder finden sie es peinlich?

Meine Kinder lieben die Super-Dad-Bücher, vor allem meine einjährige Tochter, die den Geschmack der Bücher genießt und sie für eine hervorragende Leinwand für ihre Buntstiftzeichnungen hält. Tatsächlich haben sich meine älteren Kinder auch schon einige Witze für die Bücher ausgedacht und wir lesen sie gerne zusammen. Es könnte aber natürlich sein, dass ihre Begeisterung nachlässt, wenn sie Teenager werden.

Und Du, Kai Vaalio, woher kannst Du so gut malen? Und was kannst Du nicht so gut malen?

Üben. Ein bisschen mehr üben. Oh, und Überraschung, noch mehr üben. Ich zeichne schon seit mindestens 30 Jahren fast täglich und muss immer noch viel lernen. Zum Beispiel kann ich immer noch keine Fahrräder, Autos oder muskulöse Menschen ohne ein Referenzbild malen. Aber was soll‘s, ich mache es, so gut ich kann.

Es hat lange gedauert, bis ich meinen eigenen Stil gefunden habe. Auf dem Weg dorthin haben mir viele Leute gesagt, ich solle realistischer oder mit anderen Mitteln zeichnen, aber ich habe sie ignoriert. Zeichne sie doch selbst, habe ich mir dann immer gedacht. Ich liebe es, verrückte Figuren in merkwürdigen Szenarien zu zeichnen. Das ist meine Komfortzone.

Wie kommt man auf so verrückte Bilder? Hast du dabei manchmal so viel gelacht, dass du nicht mehr zeichnen konntest?

Ich habe eine lebhafte Vorstellungskraft und vielleicht einen etwas exzentrischen Sinn für Humor. Den bringe ich einfach auf die Leinwand. Mein Ziel ist es immer, die Bilder so lustig wie möglich zu machen, und manchmal lache ich vielleicht über ihre Albernheit. Wenn ich lache, lachen andere vielleicht auch. Mit Kunst verdiene ich mein Geld, deshalb kann ich es mir nicht leisten, zu lange mit der Arbeit aufzuhören, auch wenn ich mir beim Zeichnen ab und zu in die Hose mache vor Lachen. Wahrscheinlich sollte ich das nicht in einem Interview zugeben?

Wie lange dauert es eigentlich, ein Buch wie „Super-Dad“ zu illustrieren?

Das ist von Buch zu Buch unterschiedlich. Den ersten Band der Super-Dad-Serie habe ich innerhalb von vier Monaten illustriert, was viel Arbeit war. Er hat die meisten Bilder in der Reihe und ich war mir der Sache noch nicht so sicher, weil ich davor noch kein Kinderbuch gemacht hatte. Für das neueste Buch, das ich gerade fertig illustriert habe, habe ich sechs Monate gebraucht, aber ich habe gleichzeitig auch andere Projekte gemacht. Um den letzten Super-Dad-Band zu illustrieren, habe ich weniger als einen Monat gebraucht, das hat sich also wie Urlaub angefühlt.

Ah! Wenn Du selbst Superkräfte hättest, was würdest du damit machen?

Meiner Ehefrau Saimi zufolge habe ich Superkräfte. Sie sagt, dass meine Superkraft darin besteht, schwierige Lösungen für sehr einfache Probleme zu finden. Ich setze diese Kraft ständig zum Wohle der Menschheit ein. Im Moment nutze ich sie als Schreibwerkzeug für meinen nächsten Comic für Kinder, der 2025 in Finnland erscheinen wird.

Hast Du als Kind selbst gerne Comics gelesen? Welche waren Deine Lieblinge?

Habe ich tatsächlich. Comics waren mein Ding, seit ich etwa so groß wie ein Briefkasten war. Mein Onkel Wallu und mein großer Bruder Anssi waren beide in der Comicbranche tätig, und ich fand ihre Arbeit faszinierend. Natürlich wollte ich in ihre Fußstapfen treten. Da ich ein wirklich guter Autor und Zeichner werden wollte, ließ ich mich von vielen verschiedenen Comickünstlern inspirieren. Ich würde sagen, mein Lieblingscomic war damals Calvin und Hobbes von Bill Watterson. Ich mochte auch das Mad Magazine sehr, vor allem die Arbeiten von Don Martin und Jack Davis. Und wie viele andere Finnen auch, liebte ich Don Rosa. Geniales Zeug.

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